Posted on: 10. März 2018
#Text #Publikation #Archiv #Geist
von Reinhard Storz

Esther Hunziker – im Folgenden EH – sagt: «Ich hasse Fantasy, aber ich mag den Geist aus der Maschine. Ohne Maschine würde ich keine Kunst machen.» Das ist ein erstaunlicher, ultimativer Satz. Ohne Fantasy ist der Geist aus der Maschine weniger zu verstehen als Geisterillusion im Sinn eines Deus ex Machina, sondern als eine Tatsache der Industrie 4.0, der digitalen Gesellschaft. Die universelle Maschine des Computers dient der Künstlerin als kreatives elektronisches Vehikel. Zwar funktioniert das noch ohne echte künstliche Intelligenz, aber unechte hat Sigmund Freud bereits 1930 in Das Unbehagen in der Kultur beschrieben. Der Mensch sei ein Prothesengott geworden, recht großartig, wenn er alle seine Hilfsorgane anlegt. Diese machen ihm gelegentlich noch viel zu schaffen, doch er könne sich damit trösten, dass diese Entwicklung nicht gerade mit dem Jahr 1930 abgeschlossen sein werde.

In der Generation von EH hat die Digitalisierung auch die Kunst erreicht. Dabei versteht sich EH als Handwerkerin, als eine Alles-Selbermacherin. Programmieren liegt ihr mehr als analytisch-mathematisches Denken. Doch was ist Denken in Algorithmen anderes? Seitdem EH die Nähmaschine ihrer Ausbildung als Damenschneiderin durch die Videobildmaschine ersetzt hat, sucht sie das handfeste Experiment nahe am Stromschlag und Glitch-Effekt: elektronisches Material austesten, Knöpfe drehen, Fehler provozieren. Und später dem digitalen Material durch einen aberwitzigen Code visuelle Gewalt antun. Mit solchen Methoden bewegt sich EH in der Tradition der Videokünstler der 60er- und 70er-Jahre weiter, aber auch schon in jenerder klassischen Avantgarde. Erkennbar ist der Einfluss der Kunstgeschichte auf EHs Schaffen stärker als der der Populärkultur (Comics, Computer-Games). Deshalb wird das Akronym EH, für das ich mich in meinem Text entschieden habe, nicht «E-Age», sondern Esther Hunziker ausgesprochen.



NY, Video 1996
Ein Beispiel der analogen Maschinenarbeit ist das Video NY mit New Yorker Strassenansichten, das im amerikanischen NTSC-Format aufgenommen wurde und später bei der Übertragung ins europäische Pal-Format fast alle gegenständlichen Bildinformationen verloren hat. Erst in dieser Ansicht, die zugleich den Verlust von ikonischer und den Gewinn einer indexikalischen Bildlichkeit markiert, welche ihre Intensität einem Übertragungsfehler verdankt, wird die Arbeit für EH zum Werk. Hinter den flackernden Schwarz-Weiss-Signalen, die doch immer wieder erkennbare Realitätsfetzen einer Strassenansicht preisgeben, hört man den Originalton mit den Stimmen von Passanten hervor. Durch den permanenten Verkehrslärm und schlechte Mikrofontechnik wirkt die Tonebene ähnlich verrauscht wie die Bilder.

Bereits in ihren frühen Arbeiten, nach dem Abschluss der Basler Videoklasse, entwickelte EH immer neue, einfache Formeln, um ausgewählte Bruchstücke der Welt (Menschenköpfe, Stadtansichten) audiovisuell umzukodieren, zu zerstückeln und aufzureiben. Das Video als Kunstmahlmaschine. Okay, das ist ein einfach gestrickter Witz, der aber aus der malereiskeptischen Studentenfraktion jener Ausbildungsjahre stammen könnte. Die gestalterische Arbeit mit Videotechnik wird von der Kameraaufnahme an den Schnittplatz verlagert, der Blick wendet sich von der Aussenwelt ab und in die Maschine hinein, ins Found-Footage-Material der Videostills und Fernsehbilder. Menschenbilder werden kopiert, re-repräsentiert. Ihre grauwertige Bildhaut wird maschinell verfremdet. Aus Naturformen werden elektronische Muster. In und nach ihrer Kunstausbildung tauchte EH systematisch ein in die Auseinandersetzung mit elektronischen Bildmaschinen, in die Erforschung einer reproduktiven maschinellen Ästhetik, die bei den verschiedenen Zuschauergruppen damals sowohl Be- wie auch Entgeisterung auslöste.

Um das gleich am Anfang festzuhalten: Alle hier besprochenen Werkbeispiele lassen sich in EHs Archiv-Website anschauen. Da realisiert die Künstlerin ein noch selten verwirklichtes Ideal, wie man sich heute über digitale Kunst informieren kann. Es ist der modellhafte Katalog zu einer Kunst, in deren Werken es zum grössten Teil um bewegte (animierte, interaktive, audiovisuelle) Bildformen geht.



Man, Video 1994
Der kurze Videoloop Man von 1994 zeigt wenige Bildphasen eines verwischten Männerprofils, die sich in Sekundenschritten in rotierender Bewegung auf der Bildschirmoberfläche verschieben. Ein kleiner Bild-im-Bild-Ausschnitt in der Mitte des Screens zeigt eine verschleppte Spur des Hintergrundbildes. Zu jedem einzelnen Bildzustand gehört auch ein anderer Tonzustand, ein geschichtetes, elektronisches Geräusch,das sich wie das Bild in Sekundeschritten durch die Drei-Minuten-Schleife schleppt.



Man (revisited), Video 2012
18 Jahre später wird EH in Man (revisited) das alte Motiv wiederaufnehmen, ein Standbild daraus digitalisieren und den digitalen Binärcode dieses Bildes stellenweise fehlerhaft umschreiben. Dadurch wirkt das Bild instabil, kaputt. In EHs digitalem Katalog wird der Effekt wie ein menschliches Drama beschrieben: «Man erkennt zeitweise die Umrisse eines Mannes, nackt, stehend, in Bewegung. Die Bild – «Glitches» zerreissen den Mann in einzelne Bruchstücke – der Mann scheint sich zu rühren, doch die Bewegung bleibt asynchron, unstetig und ohne Richtung.»



Frequency, Video/Website, 2008
Ein weiteres Beispiel für diese Gattung von Werken, die EH in ihrem Archiv mit Stichworten wie «Blurred», «Electrified», «Kaput» und «Nervous» beschreibt, ist Frequency aus dem Jahr 2008. In diesem übergross dargestellten Kleinstfilm zeigen sich von der realen Welt zwischen Pixelgestrüpp nur kurz aufscheinende Gesichter, die – kaum entziffert – schon wieder ihre Form verlieren. Hier wurde Found Footage eines Livekonzerts so oft komprimiert, bis die Bewegungen der Bandmitglieder in sich ständig wandelnden Farbfeldern zerfliessen. In einem zweiten Schritt wird der 120 × 160 Pixel kleine Film durch zu grosse Height- und Width-Masse im Netz in Übergrösse dargestellt. Begleitet wird der Drei-Minuten-Loop von fernem Radio-Sound, elektronisch verrauschten Stimmen und Melodien. Nur kurz finden die Bild- und Tonfetzen zurück zu ihrer ursprünglichen Form, einem Gesicht, einer Stimme, die verständliche Worte spricht. Doch schon hat sich das Bedeutende wieder in ein Farb- und Tongewitter aufgelöst, in Bild- und Tonrauschen.

Wirkte die analoge Version von Man noch spröde und abweisend, programmatisch wie eine zerkratzte Schallplatte, ist also kein Zuhör- und Zusehstück auf die Länge, wirkt die digitale Arbeit Frequency hypnotisch bunt und erheiternd. RGB-farbige Pixelwolken wabern durch den Film, als wäre er mit Aquarellfarben gemalt. So widerständig EHs Kunst sich in dieser Werkkategorie der (scheinbaren) Bildverweigerung zeigt: Das subversive Falschspiel übersetzt sich beim Betrachten doch in ein Angebot der Nachdenklichkeit. Ihre Kunst und unsere Zuschauer/ Zuhörer-Körper verbinden sich in einer nervösen, angeregten Erfahrung. Aus Fehlern, aus Differenzen und Verfremdung entstehen Bedeutungen, die sich ebenso sprachlich, auf Zeichenebene, wie auch physisch sinnlich fassen lassen.



Un_Focus, Website, 2000   —   morgen mehr, Website, 2001
Um nochmal zu EHs frühem Schaffen zurückzukommen: Sie wurde 1969 geboren, im Jahr der ersten Mondlandung und zwanzig Jahre vor der Markteinführung des Game Boy. Sie war ein Fernsehkind. Comics und die Musik der späten 70er- und 80er-Jahre prägten ihre kulturelle Entwicklung, die in ein praktisches Interesse an Modegestaltung mündete. Nach ihrer Weiterbildung an analogen Videomaschinen wendete sich EH um 2000 zunehmend dem Computer zu. Autodidaktisch begann sie mit den Techniken des Internets zu experimentieren, mit html, Flash und JavaScript, alles Verfahren zur Codierung von Text, Bild und audiovisuellem Material. Als Erstes schuf die Künstlerin reizvolle Miniaturen, in denen sie die Möglichkeiten der Programmierung und der einfachen Interaktion erprobte. Es entstanden Werke wie Un_Focus und morgen mehr, die im Archiv als Videodokumentation oder in restaurierter Fassung zugänglich bleiben.

Parallel zu ihrer autodidaktischen Aneignung des grafischen Handwerks als freischaffende Mediengestalterin entwickelte EH im Verlauf von zehn Jahren eine eigene Ästhetik für ihre künstlerischen Webprojekte. Es entstanden Erzählformen, deren Verlauf die klassische lineare Spur überwinden und es der Leserin überlassen, ob sie einen animierten Text lesen oder als Bild betrachten will, wie viel Zeit sie sich für die audiovisuelle Materialfülle nimmt, für den klickenden Aufbau von vielteiligen Text-Bild- Montagen, die scheinbar endlos erweitert werden können.



Nord, Website 2004
Die Arbeit nord stützte sich auf Textmaterial aus dem gleichnamigen Roman von Felix Zbinden, und die zwei folgenden Werke the the alphabet ltd.™ und edinburgh/demon wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Autor entwickelt. EH wie Zbinden verwenden Materialien aus gezielten Internetrecherchen: Sprachmaterial, Töne, statische und bewegte Bilder. Ihre Arbeit ist die des Flechtens, Verlinkens, Aufteilens, Schichtens. Auch die scheinbar einfache Form der Liste wird erprobt. Für ihre Internetarbeiten erhielt EH internationale Aufmerksamkeit, nicht zuletzt wegen dem gattungsübergreifenden Ansatz zwischen Literatur, Grafik und audiovisueller Kunst. 2004 bekam sie für die Arbeit nord den ersten Preis des vom Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) und von t-online ausgeschriebenen Wettbewerbs für digitale Literatur.



the alphabet ltd.™, Website 2006   —   edinburgh/demon, Website 2007
EHs Suche nach neuen Formen des Erzählens, Zitierens, Sampelns findet sich auch in ihren Printmagazinen. Auch hier geht es um ein multimediales Berichten, als legten Texte, Grafiken und Fotos Zeugnis ab von einer Forschungsreise in die Tiefen des Webs. Oft werden Texte wie Objekte behandelt, als Abbildungen von Buchseiten, die sich gegenseitig überdecken und stellenweise unlesbar machen. Diese Magazine lassen sich durchkämmen und durchforsten, von vorn nach hinten oder von hinten nach vorn. Tatsächlich wird man in der abendländischen Blätterrichtung nicht mehr erfahren als in der orientalischen. EH erzählt keine abgeschlossenen Geschichten – ihre Blätter- und Klickformate auf Papier oder Website kennen keine Pointen, keine klaren Anfänge und Enden, keinen Höhepunkt. Eher passt die noch junge Form des Loops zu EHs Erzählweise. Vielleicht erklärt das auch, weshalb EH keine Fantasy-Romane mag. So ungewöhnlich die Geschichten in diesem Genre sein mögen, so konventionell ist ihr Erzählstil (und so spiessig oft ihre Psychologie und Mittelschichtsmoral. Das sagt nicht EH.)

In EHs Ästhetik lässt sich deutlich ein grafisches Denken erkennen – der Begriff Grafik hierbei verstanden im Sinn der griechischen Wortbedeutung als Zeichnung, Zeichen und Schrift. Fast durchgehend sind EHs Bilder, Filme und Objekte in Schwarz-Weiss und in Grautönen gehalten. Gezeichnet und notiert wirken die Schrift- und Bildfolgen wie mit spitzem Strich, auf Distanz zum warmen Körper und atmenden Mund, aber bedacht und sorgfältig, selbst bei destruktiven Effekten. Der Bildkosmos der Maschinen zeigt sich nicht kalt und gleissend, sondern in einem ästhetischen Amalgam aus Futurismus und Nostalgie. Eher Gusseisen als blinkender Stahl, archaisch, nicht raffiniert. Eher roh als gekocht, fallen mir die kulinarischen Metaphern des Ethnologen Claude Lévi-Strauss ein, mit denen er die Kultur eines indigenen Volkes am Amazonas beschrieb, und ich erinnere mich an EHs Bekenntnis zum Brutalismus. Damit kann sie sowohl die rohe Betonarchitektur der 70er-Jahre gemeint haben als auch die ungeschliffenen, manchmal grobschlächtig wirkenden Formen in Google Earth 3D.



Sites, Website 2015
Mit diesem Material setzt sich EH in ihren jüngeren Werken auseinander. Sie zeigen das interaktiv durchschreitbare dreidimensionale Abbild einer urbanen Welt ohne Menschen. Tage- und nächtelang bewegte sich EH durch die virtuellen Stadtlandschaften von Google Earth 3D, auf der Suche nach fremdartigen, rätselhaften und pittoresken Objekten. Dabei reiste sie – bildlich gesprochen – auf dem Rücken, den Blick von unten auf die vorbeifahrende Architektur gerichtet. Bei diesem touristischen Unternehmen machte EH stundenlange Screenmovie-Aufnahmen, die sie schliesslich zu einem 22-minütigen Video komponierte.



Earth, Video (Projection), 2016
In der Wandprojektion Earth von 2016 blicken wir nach oben in eine Sternennacht, unser Blick schweift von unten auf rohe, vorüberschwebende Grossobjekte. Wir sind unsicher: Sind es Meteore oder Architekturen, die hier über uns vorbeiziehen, Skelette oder Gerüste? Auch der Blick an den Objekten vorbei nach oben, ins sternenbesetzte All, ist in Google Earth 3D ungewohnt. Ich stelle mir vor, dort oben in dieser menschenleeren Welt der grossen Dinge (und Gedanken) sitzt die einsame Karikatur eines Philosophen und denkt über die Welt nach der Erdzeit der Menschen nach, über erhabene Korrespondenzen und die Disproportion der Welt zum Leben. Diese Gebilde und Gegenden erscheinen als Ausdruck eines noch kaum fassbaren, lebensfeindlichen und pittoresken, digitalen Weltentwurfs.

In anderen, neuen Werken lenkt EH unseren Blick eher nach unten, in die schwarze verkrustete Materie, an der man sich mit Newtons Schwerkraft die Zehen blutig schürft. Mit seiner Masse zieht unser Erdplanet vorbeitreibende Felsklumpen an sich heran. Sie durchstossen die schützende Stratosphäre und schlagen als unfruchtbare Fels- und Metallbrocken heftig in die Erdkruste ein. Solche Stein- und Erzbrocken gehören in EHs neueren Bildern zu den wiederkehrenden Protagonisten. Als Fotos von Meteoriten und Planeten in den Print-Magazinen und Webarbeiten, als animierte Pixelwolken am Monitor, als Paraffinklumpen in Labornassgläsern.



Entities, Installation 2015
Da ist es vor allem die Arbeit Entities – Forschungs­sammlung absichtsloser Masse, die in EHs Werk für einmal die platonischen Aggregatzustände von der Idee zum Bild zum materiellen Objekt und zurück zum Modell, zur Idee durchschlägt. Ein transzendierender Loop. In Entities stellt EH eine deutliche Referenz zur Naturwissenschaft her. Wie organisch-anatomische Präparate lagern die kruden, schwarzen Knollen und Brocken in einer Konservierungsflüssigkeit und lassen mich an astronomische Objekte, an abgestürzte Himmelskörper denken.

EH spricht von einer Sammlung von Specimens also von wissenschaftlichen Exemplaren, die zur Artenbestimmung von Tieren, Pflanzen oder Mikroorganismen dienen. Solche naturwissenschaftlichen Sammlungen wirken immer wie aus einer vergangenen Zeit. Sie sollen Erkenntnis schaffen und schaffen es dochnur, eine vage Erinnerung an ihre heuristischenAbsichten zu bewahren. Diese ambivalente Atmosphäre findet man in EHs Arbeit immer wieder. So zeitgemäss ihre Bildtechniken sind, so deutlich führt immer auch ein Zeitstrahl in die Vergangenheit zurück. Meteoriten zum Beispiel sind uralte Gesellen, vernarbte und zerschrundene Materie, als Bild oder als Ding.



Streamers, Video (Installation), 2018
In EHs Ausstellung im Kunsthaus Baselland spielen sie als Streamers wieder eine Rolle. Diesmal als animierte Steinklopse, eingesperrt in würfelförmige Röhrenmonitore. Hier erzählen sie mit der Stimme von YouTube-Bloggern unwichtige Dinge und verbinden das Fremde in uns – und im Netz – mit dem Fremden von draussen aus dem All. An einer Stelle im Ausstellungskonzept zitiert EH den Song Subterranean Homesick Alien von Radiohead. Dieser Titel spiegelt überraschend EHs Welterzählung von fremden Wesen, die sich im digitalen und unterirdischen Jenseits nach Heimat sehnen. Da beginnen selbst die Aliens zu fremdeln.

Die Sammlung der Entities und Streamers lässt mich an EHs digitales Lager denken, an ihr Werkarchiv im Internet. Die Frage der Lagerung von älteren Werken gehört zu den logistischen und kostspieligen Problemen aller analog arbeitenden Künstler. EH führt nun vor, wie das bei digital arbeitenden Künstlerinnen im Netz aussehen kann. Es steckt viel Arbeit in dieser Website, auch wenn hier kein Staub gewischt werden muss. Sie trägt den sachlichen Titel «Archive» (estherhunziker.net/archive) und offeriert der Besucherin die Auswahl von Kategorien (Videos, Websites, Images, Installations, Editions) und eine Liste von 27 Schlagwörtern, mit deren Hilfe sich die Werke in Unterlisten zusammenstellen lassen. Die Schlagwörter geben einen Eindruck davon, wie EH ihre Werke selbst inhaltlich zusammenfasst, wobei die Worte in ihrer eher alphabetischen als systematischen Zusammenstellung (Blurred, Bored, Concrete, Confused, Dead, Disordered, Electrified etc.)zum Werk einen Kommentar mit entspannten Mundwinkeln abgeben.

EHs Online-Archiv ist eine einfache, chronologische Liste mit 55 Werkpositionen. In meinem Text hier habe ich vor allem über Werke aus den Rubriken «Electrified», «Written» und «Lonely» geschrieben. EHs Archiv-Website mit Dutzenden von Videos, Animationen und Webarbeiten wird uns als freimütige Offerte auf unseren Homecomputer geschickt. Als furchtlose Geste – ohne Bedenken, die Werke würden dabei unverkäuflich – und als grosszügiges Angebot. Hier spricht EHs Geist aus meiner Maschine und fordert mich zu einer Auseinandersetzung auf.



Der Geist aus der Maschine
von Reinhard Storz

Der Text ist Teil der Publikation Hi There
Erscheinungsdatum 27. März 2018
anlässlich der Ausstellung:

Esther Hunziker
Kunsthaus Baselland
25. Januar – 2. April, 2018